Schallgefäß

Schallgefäße (engl.: acoustic jars; franz.: vases acoustiques) nennt man nach Vitruv (um 20 v. Chr.) und seiner Schrift „De architectura libri decem“ (Zehn Bücher über Architektur) die in einem antiken Theater mit gestuften Sitzreihen unter den Sitzen aufgestellten Gefäße aus Bronze oder Ton verschiedener Größe und Form. Nach Vitruv sollen diese Gefäße den Schall verstärken und die Verständlichkeit verbessern. Er beschreibt dies in Buch V Kapitel V seines Werkes.Nach heutiger Sicht wirken diese Gefäße wie Helmholtz-Resonatoren und sind nachhallverlängernd, ein Effekt, wie er bei antiken Freilufttheatern mit ihren extrem kurzen Nachhallzeiten sehr erwünscht war. Archäologische Untersuchungen von Arns und Crawford aus den 1990er Jahren fanden zwar in einigen antiken Theatern im griechisch/römischen Kulturbereich Indizien für die Existenz von Schallgefäßen, aber es konnte kein unwiderlegbarer Beweis erbracht werden.